Sie möchten am Iron Viz-Qualifikationswettbewerb teilnehmen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei effizient vorgehen und Zeit sparen

Erfahren Sie von früheren Iron Viz-Finalisten, -Teilnehmern und -Jurymitgliedern, wie man sich erfolgreich die Zeit für das Erstellen einer Visualisierung für den Wettbewerb einteilt.

Die Teilnahme am Iron Viz ist grundsätzlich von hohem Wert. Man kann gewinnen oder lernen, es ist keinesfalls umsonst. Ob Sie leer ausgehen, unter den Top 10 landen oder es sogar bis zur Meisterschaft schaffen: Sie werden auf jeden Fall neue Fertigkeiten erwerben und viel Inspiration mitnehmen. Was aber ist für das Erstellen einer Visualisierung erforderlich und wie viel Zeit muss man dafür aufwenden? Wir haben dazu bisherige Finalisten, Teilnehmer und Jurymitglieder des Iron Viz um ihren Rat, ihre Einschätzung und um Tipps für die Teilnahme am Iron Viz-Qualifikationswettbewerb gebeten.

Folgende Community-Mitglieder haben sich daran beteiligt: CJ Mayes, Dinushki De Livera, Emily De Padua, Joshua Smith, Lisa Trescott, Nathalie Richer, Pradeep Kumar G und Sarah Bartlett.

Wie viel Zeit haben Sie insgesamt aufgewendet und wie sollten Teilnehmer ihre Zeit nutzen?

Die Befragung von acht Community-Mitgliedern hat ergeben, dass sie im Durchschnitt 60 Stunden an der Visualisierung für ihre Bewerbung gearbeitet haben.

Sarah Bartlett: Ich empfehle den Teilnehmern, einen Zeitplan aufzustellen und diesen strikt einzuhalten. In der Regel hat man etwa einen Monat Zeit, um eine Visualisierung einzureichen. Es ist deshalb hilfreich, diese Zeit in Wochen aufzuschlüsseln und dabei wöchentliche Ziele festzulegen, um im Plan zu bleiben. Dann sollte ein Konzept entwickelt werden, das sich an diesem Zeitplan orientiert.

Lisa Trescott: Ich rate immer, so lange daran zu arbeiten, wie es Freude macht und Befriedigung mit sich bringt. Wenn Sie sich frustriert oder müde fühlen, sollten Sie eine Pause machen und sich etwas anderem widmen.

Emily De Padua: Das, was man für sich als schwierigsten Teil der Aufgabe einschätzt, sollte der zentrale Parameter für die Zeiteinteilung sein. Ich habe bewusst nach Datensätzen gesucht, die schnell angelegt werden können, da bei meiner Arbeitsweise die eigentliche Erstellung am zeitaufwändigsten ist.

Pradeep Kumar G: Grundsätzlich ist die Gewinnung von Daten aus dem Internet der herausforderndste Teil des Erstellungsprozesses. Ich empfehle deshalb, etwa ein Drittel der Zeit für die Suche nach Daten, das Aufbereiten der Daten und den Entwurf einer Story zu reservieren und den Rest für Design, Feedback und Korrekturen.

Was hat am längsten gedauert?

Lisa Trescott: Die Erfassung der Daten hat mich viel Zeit gekostet, aber das lag an meinem Thema. Wenn man vorab schon über einen passenden Datensatz verfügt, spart man viel Zeit.

Emily De Padua: Definitiv das Erstellen. Mit „Erstellen“ meine ich das Entwickeln einer Designidee, das Zusammenstellen der Visualisierung und deren Test, um festzustellen, ob alles funktioniert. Aus technischer Sicht nimmt dieser Teil immer den meisten Raum ein, da er sehr arbeitsintensiv ist.

Nathalie Richer: Das Erfassen, Aufbereiten und Untersuchen der Daten ist zeitaufwändig. Auch das Warten auf die richtige Eingebung kann sich ziehen.

Dinushki De Livera: Das, was mich in der Regel zeitlich am meisten in Anspruch nimmt, ist das Aufbereiten meiner Story in einer Weise, dass sie mit der Visualisierung funktioniert. Auch die Auswahl der richtigen Farben kostet mich Stunden.

Welche Schritte sind für einen Beitrag zum Iron Viz-Qualifikationswettbewerb erforderlich? Wie sieht ein grober Zeitplan von der Idee bis zur Einreichung aus (wenn dafür vier Wochen Zeit ist)?

CJ Mayes: Die ersten vier bis fünf Tage bestehen aus so etwas wie „Braindumping“. Ich lasse die Dinge gerne ein bis zwei Tage reifen und halte selten etwas auf Papier fest. In der zweiten Woche suche ich nach Daten und ermittle die entscheidenden Kennzahlen. Der Zeitaufwand für Datenerfassung und -analyse hängt auf jeden Fall davon ab, wie man an Daten kommt und in welchem Format. Die beiden letzten Wochen bestehen aus einem schrittweisen Prozess mit der Formatierung von Daten, dem Aufbau von Diagrammen und dem Erstellen eines in sich stimmigen Dashboards, das folgenden drei Aspekten zur Gewinnung von Aufmerksamkeit genügt: Erzählt mein Dashboard eine gute, prägnante Story? Sind die wichtigen Kennzahlen, auf denen meine Story basiert, gut erkennbar? Ist mein Design augenfreundlich?

Joshua Smith: Aus allgemeiner Sicht geht es um Recherche, Analyse und Design. Ich habe die Hälfte der Zeit der Recherche, dann ca. 15 Stunden der Analyse bzw. dem Storytelling und etwa 20 Stunden dem Design gewidmet.

Nathalie Richer: Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen würde ich sagen, dass für einen optimalen Zeitplan in den beiden ersten Wochen das Thema ausgewählt und die Daten erfasst bzw. ausgewertet werden sollten. In der dritten Woche sollte die Visualisierung erstellt werden, während in der letzten Woche Feedback eingeholt und der letzte Schliff vorgenommen werden sollte.

Dinushki De Livera: Wenn das Thema bekannt gegeben wird, habe ich entweder sofort eine Idee oder ich denke ein paar Tage darüber nach. Als Nächstes suche ich nach Datensätzen, mit denen sich meine Story am besten erzählen lässt. Ich durchforste auch Pinterest oder Tableau Public, um Anregungen für Diagrammtypen, Farben und Designs zu bekommen. Ich empfehle sehr, die Story und die Vision zuvor auf Papier zu skizzieren. Dadurch spart man Zeit, insbesondere, wenn die Diagramme und Designs komplex sind. Beim Erstellen der Visualisierung bin ich in der Regel hin- und hergerissen und oft schnell begeistert, aber auch wieder unzufrieden. Dann nehme ich Kontakt zu engen Freunden der Tableau-Community und zu Mentoren auf und bitte um Feedback. Für mich ist es hilfreicher, direkt im Entstehungsprozess Feedback zu bekommen und nicht erst am Ende.

Wie sind Sie mit Ihrer Zeit während des Qualifikationswettbwerbs umgegangen und was würden Sie heute anders machen?

CJ Mayes: Ich empfehle, etwa für die Mitte der Wettbewerbszeit eine kleine Pause einzuplanen. Entspannen Sie sich dabei, frischen Sie Ihre Gedanken auf. Sie werden dann vielleicht ein Gefühl dafür bekommen, was funktioniert und was nicht. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, frühzeitig Feedback einzuholen. Nutzen Sie die Community!

Lisa Trescott: Ich hatte das Gefühl, dass ich komplexe, ins Auge springende Diagramme erstellen muss, um beim Iron Viz Aufmerksamkeit zu erregen. Deshalb habe ich eine Menge Zeit damit verbracht, ein radiales Diagramm mit mehreren Ebenen zu entwickeln, was aber dann überdimensioniert und schwer verständlich war. Am Ende habe ich es komplett verworfen und stattdessen einfachere Diagramme angelegt, die die Story besser erzählt haben. Sie sollten nicht meinen, dass Sie etwas Überkompliziertes erstellen müssen. Es geht um ein Diagramm, dass die Story gut erzählt. Wenn dafür ein Balkendiagramm geeignet ist, dann reicht auch ein Balkendiagramm. Außerdem muss das Rad nicht neu erfunden werden. Ich habe für meine Netzdiagramme eine Vorlage von Ken Flerlage genutzt. Damit habe ich viel Zeit gespart und außerdem viel gelernt.

Emily De Padua: Es wäre gut gewesen, wenn ich früher Feedback zu meiner Visualisierung bekommen hätte, da ich in dieser letzten Woche eine Fülle von Ideen in alle Richtungen hatte. Ich musste auch einige schwierige Entscheidungen treffen, was in der verbleibenden Zeit realistischerweise noch möglich ist. Modelle waren hilfreich bei der zeitintensiven Ideenentwicklung und beim Experimentieren mit unterschiedlichen Designs und Storys, da sie mir eine Portion Realismus verschafft und geholfen haben, im Plan zu bleiben.

Pradeep Kumar G: Ich würde mehr Zeit und Arbeit in die beiden ersten Wochen investieren, damit man nicht vieles in die letzten Stunden vor der Einreichung packen muss. Ich bin der Meinung, dass man mit mehr Planung und einer guten Vision Zeit sparen kann.

Gibt es Tipps oder Tricks, wie man an seinen arbeitsreichen Tagen Zeit für den Wettbewerb unterbringen kann? Ist es besser, weniger häufig, aber länger daran zu arbeiten oder täglich in kürzeren Einheiten?

Joshua Smith: Recherchen sind einfacher, wenn sie in kürzeren Zeiträumen durchgeführt werden. Suchen Sie nach Lücken in Ihrem Terminkalender, auch gerne nach Blöcken von 10 bis 15 Minuten, und ermitteln Sie das Material, das Sie für Ihre Visualisierung prüfen möchten. Nutzen Sie anschließend diese Zeitblöcke (auch längere), um zu lesen und sich Notizen zu machen. Notizen sind enorm wichtig. Damit sparen Sie Zeit bei der Analyse und dem Storytelling. Führen Sie kurze Iterationen in kleinen Schritten durch. Erstellen Sie einige Visualisierungen und holen Sie dazu Feedback ein, während Sie gleichzeitig an anderen weiterarbeiten. Kleine Schritte können sich zu großen summieren.

Sarah Bartlett: Jeder hat sein eigenes Zeitgefühl und einen eigenen Zeitplan. Tun Sie das, was Ihnen die Arbeit erleichtert. Vergessen Sie nicht, Pausen einzulegen, sich mit anderen im Prozess auszutauschen und regelmäßig Feedback einzuholen.. 

Nathalie Richer: Es ist immer am besten, sich seine Zeit so einzuteilen und diese so handzuhaben, wie es dem eigenen Tempo entspricht. Ich habe für mein tägliches/abendliches Zeitbudget ganz automatisch die analytischen von den kreativen Aufgaben getrennt.

Dinushki De Livera: Ich denke, es hängt immer von der Visualisierung und der jeweiligen Person ab. Wenn ich sehr leidenschaftlich am Thema interessiert bin und eine klare Vision habe, verbringe ich mehr Zeit damit nach der Arbeit oder auch an den Wochenenden. Wenn ich aber noch in der Phase der Ideengewinnung bin, arbeite ich lieber in kürzeren Zeitblöcken, damit ich mich nicht verrenne.

Haben Sie Zeit für Feedback reserviert? Empfehlen Sie, dafür Zeit vorzusehen? Sollte man Feedback von der DataFam oder anderweitig einholen?

CJ Mayes: Tausendprozentig. Die Community sieht es als ihre Aufgabe an, zu helfen. Wenden Sie sich an Personen, denen Sie vertrauen. Ehrliche, enge Freunde, deren Meinung Sie schätzen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wer dafür geeignet ist, prüfen Sie die Initiative von Sarah Bartlett. Hier können Sie Feedback von früheren Gewinnern, Botschaftern und Visionaries bekommen. In meinen Feedback-Sitzungen frage ich immer nach bestimmten Elementen meines Dashboards. Beispiele: Funktioniert die Farbe gut, um X hervorzuheben? Was für einen Eindruck macht die Typografie? Gezielte Fragen verhindern, von der Antwort zu sehr überwältigt oder blockiert zu werden. Und schließlich: Wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, folgen Sie Ihrem Bauchgefühl. Jedes Feedback ist immer eine Meinung unter anderen. Letztlich ist es Ihr Werk.

Joshua Smith: Feedback habe ich im ganzen Prozess Schritt für Schritt eingeholt. Ich habe mich an echte Experten gewandt, die sich mit Landwirtschaft (mein Thema) auskennen, um sicherzugehen, dass meine Erkenntnisse stichhaltig und vertrauenswürdig sind. Anschließend habe ich Menschen um ihre Meinung gefragt, die sich nicht professionell mit Daten beschäftigen, also Familienmitglieder, Freunde, Kollegen usw. Letztlich haben mir nur ein bis zwei Personen aus der Datenfamilie Feedback gegeben, sodass ich an diese Personen ganz bestimmte Fragen gestellt habe.

Sarah Bartlett: Auf jeden Fall. Ich empfehle aber, damit nicht bis zum Schluss zu warten. Holen Sie sich Feedback in allen Phasen Ihrer Arbeit. Sie haben eine Idee für eine Visualisierung? Besprechen Sie diese mit einem Freund, um herauszubekommen, ob sie Sinn macht. Vielleicht hat er eigene Ideen, die Sie übernehmen können. Wenn Sie dies hinauszögern, sind Sie vielleicht schon so festgefahren in Ihrer Vision, dass sich diese nur mehr schwer ändern lässt.

Pradeep Kumar G: Ich empfehle ausdrücklich, Feedback von der DataFam einzuholen. Deren Mitglieder sind hilfsbereit, ermutigen und unterstützen. Es ist immer hilfreich, eine Sache aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und eine Beurteilung der Visualisierung von anderen zu bekommen.

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