Standortdaten und was sie für Datenanalyse und Visualisierung bedeuten

In einer globalen Wirtschaft, mit Unternehmen mit mehreren Standorten und unzähligen E-Commerce-Firmen, durch die Waren von jedem vernetzten Gerät aus verkauft und gekauft werden können, gibt es weltweit eine beinahe unendliche Menge von Standortdaten. Durch die große Verbreitung mobiler und tragbarer Geräte möchten auch immer mehr Menschen wissen, wo sich ihre Daten befinden und zu welchem Zweck sie verwendet werden. Vor dem Hintergrund dieser Faktoren nimmt der Bedarf an interaktiven Karten zu, speziell an solchen mit Standortdaten. Es empfiehlt sich deshalb für Unternehmen, Karten in ihre Business Intelligence-Aktivitäten aufzunehmen.

Da viele Entscheidungen von geografischen Daten abhängen, liegt es nahe, zu überlegen, wie sich mit einer standortbezogenen BI die Analytics für Unternehmen, Behörden, Energieunterunternehmen und andere Organisationen oder Zielgruppen optimieren lassen. In dieser Übersicht wird gezeigt, was Standortdaten sind, wie sie angewendet werden und welche Anforderungen berücksichtigt werden müssen, wenn sie in Verbindung mit dem gesamten Datenbestand angewendet werden.

Was sind Standortdaten?

Als Standortdaten – auch als geografische oder georäumliche Daten bezeichnet – werden Informationen zu Objekten oder Elementen in einem geografischen Gebiet oder in einer geografischen Umgebung bezeichnet. Es gibt zwei grundlegende Arten von Standortdaten: Vektor- und Rasterdaten.

  • Vektordaten: Bei solchen Daten werden Punkte, Linien und Polygone zur Darstellung von Objekten wie Städte, Straßen, Gebirge und Gewässer verwendet, die in geografischen Informationssystemen (GIS) erfasst und gespeichert werden.
  • Rasterdaten: Bei diesen Daten werden zur Darstellung von räumlichen Objekten Zellen verwendet. Ein Beispiel dafür sind Satellitendaten aus dem Weltraum.

Karte mit Standortdaten zu Fahrgemeinschaften in PhiladelphiaKarte, die Standortdaten zur Darstellung der Konzentration von Fahrgemeinschaften in Philadelphia nutzt. Visualisierung durch Kent Marten.

Haben Sie schon einmal eine Karte zur Kriminalität in Ihrer Stadt gesehen, die die Gebiete mit der höchsten Kriminalitätsrate darstellt? Oder möchten Sie als Unternehmen wissen, welche Produkte sich in bestimmten Regionen besser verkaufen oder ob es in einem bestimmten Gebiet Abweichungen im Lagerbestand gibt? Karten können von Anwendern grundsätzlich als eine Art Informationssystem genutzt werden, in dem sich die Inhalte aufschlüsseln lassen und mit dem Muster ermittelt, Trends überprüft sowie Entscheidungen auf der Grundlage der angezeigten Informationen getroffen werden können.

Dies wird als „räumliche Analyse“ bezeichnet, ein Vorgang, der durch Augen und Verstand beim Blick von Karten automatisch stattfindet.

Beispiele für Datenvisualisierungen mit Standortdaten

Der technologische Fortschritt verbessert fast täglich unsere Möglichkeiten zur Erfassung weiterer Standortdaten. Während in der Vergangenheit solche Daten nur auf einer physischen Karte dargestellt wurden, gibt es nun, da dieser Datentyp und verschiedene Technologien wie Mobilgeräte, standortbezogene Dienste, usw. sich weiterentwickelt haben, immer mehr Kartentypen.

Im Folgenden sind einige gängige Typen der Datenvisualisierung aufgeführt, die Standortdaten nutzen:

Wie Standortdaten einen Datenbestand und Ihre Analyse optimieren können

Wenn ein Datenbestand durch Standortdaten ergänzt wird, entsteht ein hilfreicher Kontext für Analysen, der in Spreadsheets, linearen Grafiken oder Kreisdiagrammen meist nicht verfügbar ist. Durch einen solchen Kontext lassen sich auch besser Prioritäten für Ziele setzen und diese genauer planen sowie umsetzen. Ein Beispiel:

  • Verknüpfung von Datenpunkten mit realen Grenzen Angenommen, Sie arbeiten mit Communitys bei der Analyse der Beobachtung von Wasservögeln in Wassereinzugsgebieten zusammen. Sie möchten nun wissen, wie viele Vögel in jedem einzelnen Wassereinzugsgebiet beobachtet wurden. Polygondaten legen dazu die Standorte der Wassereinzugsgebiete fest und Punktdaten erfassen die Beobachtung der Wasservögel. Mit räumlichen Verknüpfungen – eine Funktion einiger Analytics-Lösungen – können Sie dann die Standortdaten der Vogelbeobachtung mit den abgegrenzten Wassereinzugsgebieten kombinieren. Auf dieser Grundlage lässt sich eine Antwort auf Ihre Fragestellung und für eine weitere Analyse ermitteln.

Die folgende von Kent Marten erstellte Visualisierung kombiniert Formdateien von städtischen Wohnblöcken mit den einzelnen Datensätzen von Brunnenschächten mithilfe räumlicher Verknüpfungen.

  • Kombination von Diagrammtypen zur Verbesserung der Verständlichkeit Eine mit Kreisdiagrammen kombinierte Karte kann auch das prozentuale Ergebnis einer Analyse für die einzelnen Regionen darstellen. Für Vertriebsmitarbeiter bietet dies z. B. die Möglichkeit, den prozentualen Anteil des Umsatzes in bestimmten geografischen Regionen zu untersuchen und zu prüfen, wie sich dieser auf die Rentabilität des Unternehmens – positiv oder negativ – auswirkt.
  • Erstellen einer Story mit Dashboards Durch Kombination von Karten mit Trends im Zeitablauf und mit anderen Diagrammen in Dashboards lassen sich Muster aufdecken, werden aussagekräftigere prädiktive Analytics und Prognosen unterstützt und die Ermittlung von Ausreißern vereinfacht. Die folgende Visualisierung von Timothy Vermeiren zeigt beispielsweise, wie sich das Wetter auf verschiedene Städte je nach Nähe zum Äquator auswirkt, in Verbindung mit der Position der Erde und ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Durch Kombination von Diagrammen und Karten kann das Zielpublikum die Informationen einfacher seinem jeweiligen persönlichen Lebensumfeld zuordnen.

Das Dashboard gibt an, wie das Wetter vom Standort auf der Erde abhängt. Visualisierung von Timothy Vermeiren.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie sich Standortdaten in Karten für eine intensivere Erkundung von Details anwenden lassen und wie dies mit einer Lösung wie Tableau realisiert werden kann, finden Sie entsprechende Informationen auf der Seite mit Kartenlösungen.

Anforderungen für die Nutzung von Standortdaten

Die Nutzung solcher Daten in Verbindung mit dem gesamten Datenbestand bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Gleichzeitig müssen dafür aber auch bestimmte Anforderungen bewältigt werden. Ein Beispiel:

  • Big Data und das Internet der Dinge führen zu technologischen Beschränkungen. Je mehr digitale Daten produziert werden, desto einfacher lassen sich Standortdaten erfassen. Im Hinblick auf das Speichern und Analysieren dieser Daten kann es aber zu Engpässen bei den Ressourcen kommen.
  • Eine Vielzahl von Datenquellen bedeutet mehr Daten in unterschiedlichen Formaten. Das Speichern von Standortdaten, die Überprüfung ihrer Korrektheit und die Vermeidung von vorschnellen Verallgemeinerungen kann sich als kompliziert erweisen. Entscheidend ist deshalb die Wahl der richtigen Technologien. Bei diesen muss Datensicherheit an erster Stelle stehen und sie müssen die Möglichkeit bieten, große Informationsbestände zu verdichten sowie zentrale Details zu ermitteln.
  • Datenschutz. Datenschutz ist bei der Arbeit mit geografischen Informationen unverzichtbar, wenn darin (bzw. im entsprechenden Gesamtdatenbestand) personenbezogene Daten enthalten sind,. Es müssen deshalb Maßnahmen zur Gewährleistung von Governance und Datenethik und für eine verbindliche Geltung und Umsetzung von Datenschutzrichtlinien getroffen werden.
  • Recht auf geistiges Eigentum und Lizenzierung. Es müssen geistige Eigentumsrechte beachtet werden und bei der Nutzung bestimmter Daten auch die Notwendigkeit, diese zu lizenzieren. Sie benötigen dafür qualifizierte Experten, die sich mit Problemen wie Datenkonflikte, Rechte und Lizenzierung auskennen, die in der Lage sind, diese zu bewältigen und die die Bedeutung sowie den Wert der Daten kennen.

Standortdaten können, richtig analysiert, eine enorm hilfreiche Ressource sein. Der erste Schritt dazu ist die Auswahl einer interaktiven Plattform, die eine optimale Governance verbunden mit der flexiblen Verwendung mehrerer Datenquellen, benutzerdefinierte Filter und die Möglichkeit zur Durchführung von Analysen vielfältiger Art bietet. Vor der Auswahl der Plattform müssen Sie Ihre Hausaufgaben machen und die für Sie unverzichtbaren Elemente festhalten, damit die Plattform Ihre Anforderungen auch optimal erfüllt. Sie wissen dann um die Chancen und Herausforderungen, die Ihnen diese Plattform bietet. Am Ende gewinnen Sie leistungsstarke Erkenntnisse und entwickeln überzeugende Storys, indem Sie Standortdaten mit allen anderen wichtigen Informationen kombinieren.